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11.10.2014
Kategorie: Aktuelles

Graf und Unterwurzacher brechen Wahrscheinlichkeitsgesetz

Grand Prix in Astana: Graf holt Gold, Unterwurzacher Bronze


Bernadette Graf und Kathrin Unterwurzacher haben ja schon vielfach von sich hören gemacht - bisher gab es jedoch in der Karriere der beiden meist eine Konstante: Während eine der beiden eine Medaille holte, war eine andere meist knapp am Podest vorbeigeschrammt oder konnte nicht am Turnier teilnehmen. Die beiden Tirolerinnen wechselten sich so über die Jahre fleißig ab und kämpften sich beide parallel an die Weltspitze.

 

Doch es wären nicht Kathrin Unterwurzacher und Bernadette Graf wenn sie allen Statistiken zum Trotz Langeweile einkehren ließen.

 

Beim heutigen Grand Prix von Astana, Kasachstan waren beide in ihren üblichen Gewichtsklassen angetreten. Der Tag begann bereits besonders: Im Normalfall kämpft Kathrin Unterwurzacher meist am 1. Tag, Bernadette Graf am 2. Wettkampftag - heute in Astana waren beide Gewichtsklassen jedoch am selben Tag geplant - und der Plan stellte sich als gut heraus.

 

Um 6 Uhr mitteleuropäische Zeit standen die ersten Kämpfe auf dem Programm. Den Auftakt machte Kathrin Unterwurzacher. Nach einem Freilos besiegt die Tirolerin in den Vorrundenkämpfen Szabina Gercsak (HUN) und Marinana Silva (BRA). Im Halbfinale steht Unterwurzacher (6. d. WRL) dann der Schwedin Bernholm (25 d. WRL) gegenüber - mit einer überraschenden Technik erzielt die Schwedin kurz vor Zeitablauf noch eine Yukowertung und zieht damit ins Finale gegen Yarden Gerbi (ISR)  ein. Unterwurzacher sammelt sich jedoch schnell und kann sich im Kampf um Platz 3 bei der ebenfalls Schwedin Mia Hermansson revanchieren, welche sie mit Ippon auf die Matte wirft und sich damit die BRONZE-Medaille sichert.

 

Bernadette Graf beginnt ihrem Wettkampftag ebenfalls mit einem Freilos und besiegt anschließend Diana Kudarova (KAZ) Megan Fletcher (GB) und Nadia Merli (BRA) in souveränen aber spannenden Kämpfen. Im Finale trifft die Tirolerin dann auf die ihr bereits von der WM bekannte Ester Stam aus den Niederlanden. In einem dominanten Kampf muss die Niederländerin 2 Strafen einstecken bevor für Graf die Goldmedaille feststeht.

Graf katapultiert sich damit selbst von Platz 11 der Weltrangliste unter die Top-Ten-  vermutlich sogar auf Platz 6.

 

 

Trainer Gernot Frei ist ebenfalls stolz auf seine Schützlinge: "Obwohl der Grand Prix unter schlechten Vorzeichen stand - Bernadette hatte länger mit einer Knieverletzung zu kämpfen, und Kathrin musste aufgrund einer MandelOP 5 Wochen Trainingspause einlegen - haben die beiden wieder eine wahnsinns Leistung abrufen können. Das Kathrin nach mehr oder weniger nur einer Woche Training diese Leistung abrufen konnte ist spitze. Dasselbe gilt auch für Bernadette - wir wussten bis heute früh noch nicht ob und in wieweit ihr das Knie Probleme bereiten würde - sie hat durchgebissen und Gold geholt - auf jeden Fall eine spitzen Leistung die neben Technik und Kondition auch viel mentale Stärke verlangt"

 

Beide Kämpferinnen konnten aufgrund ihrer Platzierung neben Weltranglistenpunkten derzeit vielleicht fast noch bedeutendere Olympiaqualifikationspunkte sammeln. Nächstes Wochenende steht dann für die beiden Tirolerinnen der Grand Prix von Taschkent (UZB) auf dem Programm.