News-Archiv 2013-2022
Kategorie: Aktuelles
Osttirolerin Waldner-Wenzel holt EM Gold
Die Osttirolerin Elisabeth Waldner-Wenzel gehört seit Jahren zu den Top-Veteranen der Welt - nun holte sie erneut EM Gold
Die tschechische Metropole wird zu den schönsten Städten der Welt gerechnet und hat im Lauf ihrer langen Geschichte schon viele Namen bekommen, am bekanntesten ist der Name „Goldenes Prag“ oder „Goldene Stadt“, wobei man unwillkürlich an Dutzende vergoldeter Turmspitzen denkt, die in der Sonne funkeln. Eine neue Dimension hat diese Bezeichnung seit dem vergangenen Wochenende auch für Osttirols Judo-Aushängeschild Elisabeth Walder-Wenzel, die sich dort - nach Leibnitz und Paris - zum dritten Male die Goldmedaille bei Europameisterschaften geholt hat.
770 Judoka aus 34 Nationen waren bei den Europameisterschaften der Veteranen (über 30 Jahre), welche vom 26. bis 29. Juni in Prag stattfanden, am Start. Mit dabei war auch diesmal wieder eine Abordnung der Judo Union Raiffeisen Osttirol.
Aller guten Dinge sind drei: Zum dritten Mal nahm Elisabeth Waldner-Wenzel bei Europameisterschaften teil, zum dritten Mal holte sie den Titel – und das mit großer Souveränität in einem hochkarätig besetzten Turnier: Waldner-Wenzel traf in der ersten Begegnung auf eine kräftige Kämpferin aus Russland. Elisabeth schaffte es zwar nicht, durch einen Wurf zu punkten, kontrollierte ihre Gegnerin aber während des gesamten Kampfes und war die deutlich Aktivere auf der Matte. So erhielt die Russin zwei Strafen wegen Inaktivität und Waldner-Wenzel siegte. Bei ihrer nächsten Gegnerin, eine weltcuperfahrene, körperlich starke Athletin aus Tschechien, gelang Elisabeth der ausgezeichnete Übergang vom Stand- in den Bodenkampf. Sie hielt die Tschechin anschließend 20 Sekunden im Festhalter und beendete somit den Kampf erfolgreich. Auch im letzten Kampf machte sie wieder kurzen Prozess, wobei sich in diesem Kampf einmal mehr ihre gewachsene Kampfstärke, insbesondere im Bodenkampf zeigte: Elisabeth legte eine Französin mit einem schönen Wurf schon nach wenigen Kampfsekunden auf die Matte und hielt diese wieder mit einem perfekt eingerollten Festhaltegriff bis zum Ippon fest.
Voll des Lobes zeigte sich auch Trainerkollege Michl Rainer, der am Mattenrand mitfieberte: „Elisabeth hatte schwerste Gegnerschaft zu besiegen. Ein super Erfolg! Eine beeindruckende Serie! Eine würdige Europameisterin!“
Großes Pech hatte Michael Wolsegger, der in der Kategorie M1/-73 kg an den Start ging. Mit einem Traumwurf (Uchi-Mata-Sukashi), der auch für Judo-Laien sehr attraktiv anzusehen ist, legte Wolsegger zunächst einen Franzosen mit Ippon auf die Matte. Den zweiten Kampf verlor er dann gegen den späteren Finalisten aus Russland, womit er aber in der Hoffnungsrunde landete. Dort wurde er von seinem türkischen Gegner mit einer unerlaubten Wurftechnik zu Boden gebracht. Vom Kampfrichter wurde dieser Regelverstoß, der die Disqualifikation des Gegners zur Folge gehabt hätte, leider nicht erkannt und so schied Michael auf dem Weg zu Bronze vorzeitig aus dem Turnier.
Vielversprechend begann die Europameisterschaft auch für Leonhard Unterrainer (M2/-90 kg). Er besiegte in der Auftaktbegegnung einen Iren mit Ippon. Leider verlor auch er den zweiten Kampf gegen einen der späteren Finalisten. In der Trostrunde traf Unterrainer auf einen deutschen Judoka. In Führung liegend wurde Leonhard vom Deutschen aber mit einer Kontertechnik überrascht, womit Unterrainer diese Meisterschaft mit Platz sieben beendete.
Bericht Michl Rainer